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Anti-Girlboss : den Kapitalismus vom Sofa aus bekämpfen

Nadia Shehadeh. Ullstein. 2023.

»Work hard, party hard!« »Leistung zahlt sich aus!« Was, wenn der Führungsjob mit Verantwortung keinen Spass macht, Papier sortieren am Kopierer aber schon? Was, wenn man kein Leben auf der Überholspur führen möchte, sondern lieber auf der Couch liegt und auf »productivity« pfeift? Und was, wenn das von vielen gelobte Leistungsprinzip eigentlich nur eine Mär ist, die Statusunterschiede nicht erklären kann und Menschen unglücklich macht? Vor allem Frauen wird eingetrichtert, dass sie sich mit individuellem Ehrgeiz aus gesellschaftlichen Ungerechtigkeitsstrukturen befreien könnten. Das ist kollektiver Selbstbetrug, der uns auf perfide Art Chancengleichheit vortäuscht und zu immer mehr bezahlter und unbezahlter Arbeit antreibt, findet die Soziologin und Kolumnistin Nadia Shehadeh (https://shehadistan.com/). Statt ein stressiges Leben auf der Überholspur befürwortet sie das Leben als Anti-Girlboss: Ambition spielt darin keine Hauptrolle mehr und das Durchschnittliche wird nicht verachtet, sondern begrüsst.


Warum empfehle ich das Buch:
Ich muss aktuell sehr aufpassen, dass mir der Balanceakt zwischen Privatem und Beruflichem besser gelingt und ich nicht in Richtung eines "Burn-out" schliddere. Deshalb hat mich das Thema dieser Mischung von Sachbuch und Autobiografie gleich angesprochen.

Shehadeh geht humorvoll und mit persönlichen Geschichten gespickt auf verschiedenste Aspekte der Arbeitskultur ein und beschreibt, wie diese unseren Alltag oft vergiften. Sie plädiert dafür, sich eine Komfortzone als Schutz vor dem Ausbrennen zu bewahren. Das kurzweilige Buch gab mir interessante Einblicke und führte dazu, dass ich nun meine Einstellung zur Arbeit überdenke.

–Monika Hirsbrunner, Langenthal


Exemplare in unserem Bestand

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